Gerstengras selbst anbauen
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Gerstengras hat in den letzten Jahren einen regelrechten Hype als Nahrungsergänzungsmittel und als Bestandteil gesunder Ernährung erfahren. Gerstengras weist eine hohe Dichte an wichtigen Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen, Enzymen, sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoide, Chlorophyll und auch an unverdaulichen Faser- und Ballaststoffen auf. Für viele der enthaltenen Stoffe wurde bereits eine direkte gesundheitliche Relevanz in wissenschaftlichen Studien und Untersuchungen nachgewiesen.
Gerstengras zuhause pflanzen und ernten ist relativ einfach, und es macht Spaß, den Wachstumsprozess zu beobachten und das ausgewachsene Gerstengras zu ernten, um anschließend Gerstengraspulver, grüne Smoothies oder Gerstengrassaft selbst herstellen zu können. Der gesamte Prozess vom Vorbereiten der Körner für das Pflanzen bis zur Ernte dauert nur 8 bis 10 Tage bei normaler Raumtemperatur.
Bio Gerstengras Samen ist eine wichtige Voraussetzung für den Eigenanbau
Die Qualität des Saatguts ist eine sehr wichtige Voraussetzung dafür, dass das Gerstengras, das daraus entspringt, die vollständige Palette an gesundheitlich relevanten und wertvollen Inhaltsstoffen entwickeln kann. Es hat deshalb eine enorm hohe Bedeutung, beim Samen kaufen darauf zu achten, dass das Saatgut aus verlässlicher Quelle in garantierter Bioqualität stammt. Das Saatgut kann nicht nur in Onlineshops, sondern auch in den meisten gut sortierten Biosupermärkten vor Ort inklusive persönlicher Beratung bezogen werden. Die Bioqualität der Samen stellt sicher, dass die ausgesäten Körner nicht mit Insektiziden und Düngemitteln vorbehandelt sind. Andernfalls könnte das geerntete Gerstengras mit Rückständen daraus belastet sein.
Eine weitere wichtige Voraussetzung für ein gutes Gelingen beim Anbauen zuhause ist das Substrat, in das das Bio Saatgut gepflanzt wird. Auch für das Substrat, das aus biologischer Garten-, Blumen- oder Pflanzerde oder sogar aus einer speziellen Anzuchterde bestehen kann, gelten die gleichen Bedingungen und Forderungen wie für das Saatgut selbst. Die Erde sollte aus absolut verlässlicher Quelle stammen in zertifizierter Bioqualität. Als Saatbeet sind großflächige Behälter wie Kuchenbleche oder Auflaufformen gut geeignet. Sie werden mit dem Bio Substrat wenige Zentimeter hoch bestückt.
Das Bio Saatgut wird gewässert und eingepflanzt
Das Bio Saatgut wird zunächst in einem Glas mit zimmerwarmem Leitungswasser gewässert (kein heißes Wasser!) und muss darin etwa 8 Stunden ziehen. Das Wasser löst bei den Gerstenkörnern den Reiz zum Aufkeimen aus und beschleunigt den Prozess des Keimens und Einwurzelns. Die gewässerten Körner werden auf das vorher gut angefeuchtete Saatbeet gestreut und zwar so, dass sie möglichst nebeneinander und nicht übereinander liegen, damit sie sich nicht gegenseitig im Wachstum behindern. Nach dem Ausstreuen der Körner werden sie leicht in das Saatbeet gedrückt, um das Anwurzeln zu erleichtern.
Das so vorbereitete Saatbeet wird jetzt an ein helles Plätzchen am Fenster gestellt, und es braucht in den folgenden Tagen nur noch darauf geachtet werden, dass es immer gut feucht gehalten wird. Es dürfen sich keine Pfützen bilden, weil dann die winzigen Würzelchen zu wenig Sauerstoff erhalten und regelrecht ertrinken. Beispielsweise sind einfache Zerstäuberbehälter für das Befeuchten gut geeignet. Sie sind in fast jedem Supermarkt für weniger als zwei Euro erhältlich.
Wachstumsphase und Ernte
Während der Wachstumsphase ist helles Licht wichtig, damit die Keimlinge in den Blättern in ausreichendem Maß Chlorophyll, den grünen Pflanzenfarbstoff, ausbilden können. Deshalb ist auch eine zeitweise direkte Sonneneinstrahlung von Vorteil. Nach zwei bis drei Tagen sollten die Gerstenkörner bereits gut sichtbar ausgekeimt sein, so dass die Hauptwachstumsphase mit mehr als einem Zentimeter Längenzuwachs pro Tag beginnen kann. Übrigens, bereits jetzt haben sich in den Sprossen wertvolle Inhaltsstoffe entwickelt, so dass sie für den Verzehr geeignet sind, z. B. als Salatbeilage oder als Bestandteil eines Smoothies.
Um ausgewachsenes frisches Gerstengras ernten zu können, benötigen die Sprossen allerdings insgesamt 8 bis 10 Tage vom Anbauen bis zur Ernte - wie eingangs bereits erwähnt. Die Gerste ist reif zur Ernte, wenn die Blätter eine Länge von etwa 10 Zentimeter erreicht haben. Falls der Lichteinfall während der Wachstumsphase zu gering ist, werden die Blätter weniger kräftig und weil sich weniger Chlorophyll ausbildet, nehmen die Blätter anstelle des erwünschten kräftigen Grüns nur eine blassgrüne Farbe an. Auch die Ausbildung der Inhaltsstoffe verläuft dann nicht optimal.
Das Gerstengras wird überhalb der Wurzel abgeschnitten. Es wird in Kürze wieder nachwachsen, doch empfehlenswert ist es nur zwei mal von der gleichen Saat zu ernten. Nach der zweiten Ernte hat das Gerstengras weit aus weniger Nährsoffe.
Verarbeitung zu grünem Gerstengraspulver
Eine beliebte und einfache Methode, das frisch geerntete Gerstengras haltbar und lagerfähig zu machen, besteht darin, das Gras zu trocknen und dann in einem Mörser oder in einem Hauhaltsieb zu grünem Pulver zu zerkrümeln. Um die wertvollen Inhaltsstoffe des frisch geernteten Gerstengrases möglichst vollständig zu erhalten, darf die Temperatur während des Trocknungsprozesses maximal 40 Grad Celsius betragen bzw. 50 Grad, wenn der Trocknungsprozess im Backofen bei eingeschalteter Umluft erfolgt.
Während des Trocknungsprozesses muss das Gras vor direkter Lichteinstrahlung geschützt werden, weil einige wenige Inhaltsstoffe lichtempfindlich sind und durch UV-Einwirkung ihre physiologische Wirksamkeit einbüßen können. Aus dem gleichen Grund sollte das Pulver auch lichtgeschützt und trocken – aber nicht im Kühlschrank - aufbewahrt werden. Besonders gut eignen sich zur Lagerung des Pulvers dunkelbraune Schraubgläser.
Verarbeitung zu grünem Gerstengrassaft
Aus den frischen Gerstenblättern lässt sich auch direkt Gerstengrassaft selbst herstellen. Hierzu ist eine spezielle kleine Presse vonnöten, die in großer Vielfalt für Hand- oder Elektrobetrieb im Fachhandel angeboten werden. Wichtig ist, dass die Pressung im kalten Zustand erfolgt, damit die gesundheitsrelevanten Inhaltsstoffe biologisch wirksam bleiben. Der Gerstengrassaft hat gegenüber dem Pulver den Vorteil, dass die Nähr- Wirkstoffkonzentration noch ein wenig höher ausfällt, allerdings fehlen weitestgehend die unverdaulichen Anteile, die in den ausgepressten Blättern zurückbleiben.
Fazit: Gerstengras zuhause anbauen macht Spaß und ist einfach
Gerstengras selber züchten ist einfach und macht Spaß. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass beim Anbauen der verwendete Samen garantierte Bioqualität aufweist. Gleiches gilt für die Erde oder das Substrat im vorbereiteten Saatbeet. Besonders beliebt ist es, das geerntete Gerstengras schonend zu trocknen und daraus Gerstengraspulver herzustellen. Es ist dann über längere Zeit lagerfähig und dient als Grundlage für die Zubereitung von Smoothies oder als Zusatz für eine Vielzahl gesunder Nahrungsmittel.
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